Mittwoch, 15. August 2012

A single Moment of Sincerty...




Ich blicke mit leblosen Augen starr auf das weiße Stück Papier mit den dicken schwarzen Buchstaben. Meine Mutter lugt mir über die Schulter; ich höre einen grellen Laut der Freude aus ihrem Mund. "Zulassung" steht auf dem penibel genau gefalteten Papier.
Ich sollte glücklich sein. Und stolz obendrein. Immerhin ist es schon die dritte Master-Zulassung, die ich in den Händen halte. In den letzten Wochen rannte ich tagtäglich ungeduldig und zitternd zum Briefkasten, in der Hoffnung, endlich etwas von den Unis zu hören, bei denen ich mich beworben hatte. Wochenlang war der kurze Weg die Treppen runter umsonst gewesen.
Ich fühle mich überfordert. Man will so oft erwachsen sein. Man will so oft selbst über sein Leben und dessen weiteren Verlauf entscheiden dürfen. Man will selber auswählen, welchen Weg man gehen wird. Ich möchte im Moment nichts anderes, als dass mir jemand meine Entscheidung abnimmt. Ich fühle mich überfordert.
Die letzten Wochen meines kleinen, beschränkten Provinzlebens hab ich damit verbracht, mich über meinen anstrengenden Job, das monotone Alltagsleben und den fehlenden Erlebnisreichtum zu beklagen und Zukunftsängste zu schüren. Ich wollte endlich sehen, dass es in meinem Leben wieder ein wenig weitergeht. Ich wollte wieder einen Schritt nach vorn machen. Bitteschön, hier hab ich also meine Schritte nach vorne. Und es tut sich nicht nur ein Weg auf - nein! - es tuen sich gleich mehrere auf. Und ich habe gottverdammt nochmal keine Ahnung, welchen ich nehmen soll.
Manchmal macht es mir Angst, vollkommen eigenständig Verantwortung für mein gesamtes Leben zu tragen. Jede Entscheidung, die ich treffe, bedeutet eine Gegenentscheidung gegen so viele andere vermeintlich tolle Möglichkeiten. Und jede von mir getroffene Entscheidung könnte mein Leben ruinieren. Ich könnte den Studiengang wählen, der besser klingt und in eine Stadt gehen, in der ich höchstwahrscheinlich nicht glücklich werde, weil sie genauso ein Provinznest ist wie meine Heimatstadt. Oder ich könnte in die tollere Stadt gehen und etwas studieren, das sich nicht so super anhört und dabei wieder mal in trüben Gedanken über das sinnlose Studium zu Grunde gehen.
Ich fühle mich überfordert. Ich habe Angst. Angst vor meinem Leben.

6 Kommentare:

Melissa hat gesagt…

lass dir zeit...
tolles foto!

Fräulein Unruh hat gesagt…

Hör auf dein Gefühl und hoffe das Beste!
Das wird schon alles werden! Wünsche dir viel Glück

Daydreamer hat gesagt…

Mir gefällt dein Blog sehr ;)

Love. Kimberley von http://daydreamerdaydreamer.blogspot.de/

Ann Katrin hat gesagt…

Hör auf dein Gefühl! :)

Super Blog und tolle Bilder, echt :)!

xoxo♥

nyiloveyou hat gesagt…

Lass dir zeit, irgendwann wirst du ein Gefühl entwickeln, was zu dir am besten passt :)

Ann Katrin hat gesagt…

Dankeschön :)!

xoxo♥