Donnerstag, 23. Februar 2012

Adieu.



"I am able, I am strong. And now it dwells in me.
True, to this Cause I hunger. I count the Days that
pass me by. I'll do what I know is right. No Failure
shall befall me this Time. I am able, I am strong."



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Grau. Der Himmel ist mal wieder grau. Es nieselt. Zu allem Überfluss windet es auch noch wie verrückt. Unerträglich, dieses Wetter! Aber immerhin verbirgt es meine Tränen. Tränen. Ja, tatsächlich. Tränen. Tränen, als ich die Steinstufen des Gebäudes hinunterlaufe, die Straße überquere und an der Pferde-Statue Halt mache, um mich ein letztes Mal umzudrehen. Ich weine, als ich das Welfenschloss erblicke. Zum letzten Mal hab ich eben also meine Uni betreten.
Ich zieh tatsächlich weg. Weg von der Stadt, die ich mir vor gut zwei Jahren als Studienort ausgewählt hatte, aber nie so richtig leiden mochte. Ich hatte hier schwere Zeiten. So viel Neues, so viel Unbekanntes. Und das alles ganz alleine. Hab mich oft einsam gefühlt. Diese Stadt verflucht. In mein Tagebuch geschrieben, dass ich hier nicht hingehöre; es hasse, hier zu sein. So vieles von zu Hause vermisse. Einfach alles vermisse. Naja und jetzt? Jetzt, wo ich von hier wegziehe, bin ich tatsächlich traurig. Ich ziehe also weg.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich werde sie vermissen, diese Stadt. Diese Stadt mit ihren vielen besonderen Ecken, mit ihren bunten Häusern und vielseitigen Menschen. Diese Stadt mit den quietschenden Straßenbahnbremsen, mit dem ständigen Regen (gut, den werde ich sicher nicht vermissen) und dem Dröhnen des tiefen Basses in den Clubs und Bars. Ich freue mich ja auf das Neue. Auf die Zukunft (auch wenn ich nicht den blassesten Schimmer hab, wie sie aussehen soll) - wirklich! Aber ich habe irgendwie das Gefühl, gleichzeitig einen Schritt zurück zu machen.
Das Stadtleben wird mir fehlen. Die Anonymität. Das bunte Treiben. Das Überangebot an allem Möglichen. Und die Granatäpfel von meinem türkischen Obsthändler! Gott, werden mir die Granatäpfel fehlen! Und dieser wahnsinnig gute Schuhladen mit den ausgefallenen High Heels! Der riesige H&M, die arabischen Supermärkte, die zahllosen schnuckeligen Bars und die U-Bahnen, die im Minutentakt fahren. Wie soll ich nur ohne all das weiterleben? So sehr ich Hannover teilweise gehasst habe, so sehr liebe ich es nun. Hier, getrieben von Heimweh. Zu Hause, getrieben von Fernweh.

6 Kommentare:

miri03 hat gesagt…

schöner blog und die tete sind auch sehr toll geschrieben

miri03 hat gesagt…

texte upps

Jacky Vifer hat gesagt…

Schöner Text :)
Da schau ich gern öfter bei dir vorbei.

Liebe Grüße,
Jacky

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nyiloveyou hat gesagt…

Ach je, das kenne ich nur zu gut! Ich bin auch zum studieren weggezogen und habe dabei irgendwie etwas den Boden unter den Füßen verloren, mich schrecklich gefühlt. Und als es dann vorbe war, tja, da war es dann doch seltsam und traurig

My hat gesagt…

Epic pur. header :)

Katta hat gesagt…

wow. schön ;>