Sonntag, 18. September 2016

The Pleasure of J-Pop/Rock/whatever.





Manchmal langweilt man sich. Und alles langweilt einen. Die Mediatheken unserer iPhones sind riesig, tausende Titel, von denen der größte Teil irgendwann ungehört in der Versenkung verschwindet. Lieblingsbands kristallisieren sich heraus, werden bis zum Erbrechen gehört und dennoch nie schlecht. Trotzdem sucht man Neues; Bekanntes erscheint fad, Ohrwürmer hören sich schnell ab. Selbst der liebste Musikstil zeigt irgendwann nur noch Repetitionen. Und permanent YouTube nach neuen Metalcore-Produktionen zu durchforsten - da hat man für gewöhnlich auch keinen Bock zu. Aber irgendwas muss ja her. Also ist man unzufrieden. Ständig auf der Suche nach Inspiration, nach mehr, mehr, einfach mehr. Als Freizeit-Pseudo-Otaku kam mir da manches Anime-Intro mehr als recht. Untermalt mit eindrucksvollen Szenen aus Fantasy- und Actionserien, kurz und knackig in 1.30 Min angehört und irgendwie so undefinierbar, dass es faszinierend wirkt. J-Pop und -Rock ist so vielseitig und genresynkretisierend, dass es praktisch unmöglich ist, Langeweile zu empfinden - oder gar eine Definition vorzunehmen, welchem Stil das Gehörte denn nun angehört. Wo ich Pop mit weichgespültem Ariana-Grande-Rotz gleichsetze, bedient sich die japanische Popkultur krassen Elementen aus Klassik, Metal oder Electro. Alles wird bunt zusammengewürfelt, sprengt alle mir bekannten Grenzen und sorgt so für Gänsehaut. Zerbrechliche Frauenstimmen wechseln sich mit kraftvollem Growling ab, melodisches Klavier und harte Gitarren prallen aufeinander; die Sprache versteht ohnehin kein Mensch, der nicht von einer der knapp 3000 Inseln kommt, aber zwischendrin lassen sich durchaus mal ein paar Fetzen Englisch oder Französisch raushören. Alles ist bunt, laut, durcheinander, schrill und exotisch. Mit Brynhildr in the Darkness fing alles an, mittlerweile habe ich eine ganze Playlist voller J-Pop/Rock/weiß der Geier was. Nano gehört gar zu meinen liebsten Künstlern überhaupt. Und manchmal finden sich durch gute Soundtracks, die einem bei YouTube empfohlen werden, sogar gute Serien, deren Konsum sich wirklich lohnt. In diesem Sinne bin ich wirklich gespannt, was mir in meiner Zeit in Tokio noch an fabelhafter Musik und sonstigem japanischen Popkultur-Merchandise über den Weg läuft. Ich kann's kaum erwarten!

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