Mittwoch, 15. Juli 2015

Exploring Amsterdam.



Die niederländische Hauptstadt stand schon lange auf meiner Places-to-see-Liste. Da Hamburg bekanntlich nicht mehr allzu weit weg von ihr ist, entschloss ich mich sehr spontan, aus dem lang gehegten Traum endlich Realität zu machen. Mit dem Fernbus war ich für sehr kleines Geld in knapp sechs Stunden am Ziel. Da ich ja auch sonst nicht wirklich viel Geld zur Verfügung habe, traute ich mich zum allerersten Mal an Couchsurfing heran. Übernachtet habe ich also bei einem Holländer, der neben mir auch noch zwei Französinnen hostete. Die Truppe gestaltete sich sehr lustig und unternehmungsfreudig. Bei Wein und ein paar Joints machten wir es uns erst gemütlich, lernten uns ein wenig kennen und zogen dann durch die Clubs der Stadt. Wer deutsche Preise gewöhnt ist, wird sich in Amsterdam erst mal etwas umschauen: 0,4 l Bier für 6 € sind keine Seltenheit. Es gibt aber auch günstigere Bars und vor allem sehr viele spendable Herren. Die Stimmung ist phänomenal, jeder hat Lust auf Feiern und Lebensfreude. Mir persönlich hat das Cooldown Café sehr gut gefallen. Teilweise achtet die Security allerdings sehr darauf, nicht zu viele Touristen einzulassen. Da hat man im besten Fall einen oder mehrere Niederländer im Gepäck, um mit Sicherheit Zutritt zu bekommen. 
Am nächsten Tag stand natürlich Sightseeing auf dem Plan. Ein bisschen verpeilt in der Stadt rumschwirren, massenweise Fotos machen und natürlich Coffeeshops besuchen. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum in Deutschland, dass in den Niederlanden nur Staatsbürger zu Coffeeshops Eintritt erhielten. In Südholland kann das durchaus der Fall sein, in Nordholland darf allerdings jeder über 18 hinein. Verkauft werden maximal fünf Gramm Cannabis pro Person. Die Shops sind weder überfüllt noch ist in Amsterdam ständig jeder high. Für mich ist diese Stadt das perfekte Beispiel dafür, dass eine Legalisierung von Gras keineswegs zu einem signifikanten Anstieg des Konsums führt - im Gegenteil. In den Niederlanden ging die Sterblichkeitsrate durch Drogen seit Duldung des Cannabiskonsums deutlich zurück und ist niedriger als hierzulande. Ganz klar wirken diese politischen Maßnahmen dekriminalisierend und lassen das Risiko des Konsumenten, an härtere Drogen oder gepanschten Stoff zu kommen, verpuffen. Zusätzlich verdient der Staat natürlich durch Steuern kräftig mit. Ob es in Deutschland je legalisiert wird - wer weiß. Wollt ihr hinsichtlich dessen also was erleben: ab nach Amsterdam! Und natürlich schön alles verputzen, bevor ihr wieder über die Grenze fahrt ;)
Kulturell fand ich Amsterdam nur bedingt spannend. Museen sind meist sehr teuer, zwischen 15 und 20 € Eintritt pro Person. Ich schaute mir daher lediglich das Anne-Frank-Haus und das Van-Gogh-Museum an. Eine Bootstour durch die Grachten machte ich ebenfalls. Das empfehle ich wirklich jedem! Lustigerweise sind diese Touren oftmals billiger als anderorts. Ich zahlte nur 16 € - Berlin kostete mich damals 22 €, Stockholm sogar 30 €. Beeindruckend fand ich vor allem die Architektur und das bunte Treiben in den Straßen der Stadt. Mein Fazit lautet ganz klar: Amsterdam sollte man auf jeden Fall gesehen haben. Ob ein zweiter Besuch wirklich notwendig ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Sicherlich macht die freie Verfügbarkeit von Gras die Stadt so attraktiv und sorgt für massenhaft Touristen. Packt euch aber lieber gut Geld ein, besonders Essen und Getränke haben gesalzene Preise.

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