See this empty hole inside,
don't let it keep growing deeper.
I'm the one who runs away,
it's true, I'm almost on the outside.
With nowhere to turn I'll find truth.
Irgendwann habe ich verlernt zu
schreiben. Es kann nur in den letzten 13 Monaten passiert sein. Davor war ich
immer gut darin. Aber irgendwo auf dieser langen Reise zu mir selbst, ist mir im
letzten Jahr das Talent abhanden gekommen. Oder hatte ich ganz einfach nie
welches?
Mein Blog ist ziemlich ruhig geworden. Zwischen den einzelnen Posts liegen
oft Wochen oder Monate. Aus wenig Bild und viel Text ist irgendwann viel
Bild und wenig Text geworden. Mir fehlte Inspiration und Kreativität. Ich
schreibe nebenbei als Ghostwriter und Online Journalistin windelweiche
Auftragstexte, Bauchpinselei in ihrer reinsten Form. Das hat mir das Schreiben
ziemlich verleidet. Kreativität ist da nicht gefragt, nur nette Promotion und
Keywords in rauen Mengen unterbringen. Aber Kreativität will da keiner.
Eigentlich
war ich sowieso immer nur in eine einzige Richtung kreativ. Ich konnte schon
immer nur emotional schreiben. Lange hab' ich das bereut, ich würde gerne etwas
bissiger und sarkastischer sein. Sachlich kann ich sein, wenn es um sachliche
Themen geht. Aber naja, wenn mir irgendwas total blödsinnig und nutzlos
erscheint, kann ich keinen Bericht draus machen, sondern schreib lieber 'ne
Glosse. Meine Chefredakteurin mag das nicht sonderlich, habe ich festgestellt.
Anstatt mir Reportagen zu geben, bekomme ich von ihr haufenweise Berichte.
Berichte über Rotz und Schwachsinn, den ich irgendwie neutral verwerten soll.
Aber ich kann nicht neutral bleiben. Ich bin darin einfach nicht gut.
Kann man
nur durch Wunden gut schreiben? Ich habe
lange von meinen emotionalen Wunden gezehrt. Die besten Texte verfasste ich zu
den schrecklichsten Perioden meines Lebens. Als ich fast erstickte, weil mir
die unerwiderte Liebe die Luft zum Atmen nahm, blühte ich auf. Ich fand jeden
Tag einen neuen Schnitt in meiner literarischen Haut. Alles war trübsinnig und
schwer und gab mir so unendlich viele Worte, die ich nicht sagen durfte, aber
loswerden musste. Schreiben war immer mein Medium. Weil ich nicht wirklich
drüber reden konnte, schrieb ich es mir eben von der Seele.
Mittlerweile
habe ich keine Wunden mehr. Alle verheilt, kaum noch Narben, ich muss kein Blut
mehr lecken. In meinem Leben fehlt das Drama, alles ist gut und ich bin
glücklich. Gewissermaßen ist das halbwegs ätzend, ich verfalle in Lethargie.
Also greife ich einfach zum
Messer und schneide mir kurzerhand selbst die Unterarme auf. Seelisch, versteht sich. Das Drama kommt nicht von selbst? Ja gut, dann sorge ich eben dafür, dann erfinde ich es! Dann schlage ich mir den Kopf wieder so lange gegen die Wand, bis ich blute und mich wieder aufrappeln muss, bis ich gezwungen bin mich dem Dilemma zu stellen und meine kraftlosen Arme den Versuch unternehmen, mich wieder hochzuziehen. Ich greife nach den Händen Unbekannter, die mir Vergnügen schenken, rutsche in moralisch fragwürdiges Verhalten ab (nicht, dass ich auf gesellschaftliche Moralitäten Rücksicht nehmen würde, ich meine damit eher meine eigenen Prinzipien) und gebe mich kühl und abgeklärt. Das Niveau verabschiedet sich mal wieder von mir, ich ertränke es in Alkoholexzessen und betäube es mit ein paar Joints. Und kaum mach ich das, ist hier auf einmal wieder ein langer Text vorzufinden. Irgendwas scheine ich demnach ja richtig zu machen - auch wenn es eigentlich falsch ist.
2 Kommentare:
Ein Job ist ein Job, da kann man nicht immer das machen was man liebt, sie auch die langweiligen Themen einfach als solchen und schreib in Deiner Freizeit die Texte die Du schreiben magst :)
Ich liebe Deine Texte, bitte hör nie auf kreativ zu sein.
Awww, ich danke dir <3
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