Sonntag, 11. März 2012

All of it was ripped apart when you refused to fight.



"Come, break me down. Burry me, burry me.
I am finished with you.
Look in my Eyes. You're killing me."

30 Seconds to Mars - The Kill

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Du hast deinen Glanz verloren. Heute Nacht. In 'nem stickigen, dunklen Club, zwischen einem Stromausfall und ekelerregend süßem Wodka-Bull. Eigentlich wusste ich von Anfang an, dass das Gespräch in einem Desaster enden würde. Ich wollte es ja so. Ich war mir im Klaren darüber, dass ich mich selber belüge. Dass ich zu dir nicht sage "Ich will kein Teil deines Lebens mehr sein.", weil ich das wirklich nicht mehr sein will. Ich habe das lediglich gesagt, weil ich sehen wollte, ob du anfangen würdest, zu kämpfen. Dabei war mir klar, dass du das nicht tun würdest... Und dann hast du deinen Glanz verloren. Das gewisse Etwas in deinen Augen. Deine Anziehungskraft. Du warst mir so nah.
Früher hatte ich dann immer das Verlangen, dich küssen zu wollen. Einfach meine Arme um dich zu schlingen, mich auf meine Zehenspitzen zu stellen und dich zu küssen. Deine weichen Lippen auf meinen zu spüren, deinen warmen Atem auf meiner Haut, deine wunderschönen blauen Augen auf mich gerichtet zu sehen. Mich in deiner Umarmung zu verlieren, weil ich mich bei dir so sicher fühle.
Heute Nacht wollte ich dir, um ehrlich zu sein, nur noch eine Ohrfeige verpassen. Du bist ein Vielleicht-Mensch, habe ich festgestellt. Gut, das wusste ich schon davor.. aber irgendwie dachte ich allen Ernstes, ich könnte aus dir ein "ja" - wahlweise auch ein "nein" - herauspressen. Du dagegen beharrst auf deinem "vielleicht". Und das macht mich wahnsinnig.
Jetzt stehen wir also in dieser Sackgasse. Erneut. Ich bin endlich bereit, loszulassen. Glaube ich zumindest. Oder versuche ich, mir einzureden. Bekanntlich glauben Menschen ja irgendwann ihren eigenen Wahnsinn, wenn sie ihn sich nur lange genug einreden. Aber dann kommst du wieder an. Mit deinem Charme. Deinem Witz. Fängst mich wieder. Ich bin wie ein dummer Fisch. Ich weiß genau, dass sich hinter dem leckeren Köder der tödliche Haken verbirgt. Aber ich kann nicht widerstehen. Ich beiße trotzdem wieder hinein. Und sterbe erneut. Jeden Tag ein Stückchen mehr.

7 Kommentare:

Hannah hat gesagt…

Du hast so ein unglaubliches Talent, Sachen auszudrücken und zu beschreiben, dass man sie bildlich vor sich sieht und das Gefühl hat, man selbst wäre in der Situation.
Und da, wo du auf dem Foto sitzt, bin ich heute vorbeigelaufen. :)

Me, exhaustless. hat gesagt…

"Aber ich kenne dich. Du hörst mich an, du lächelst, nickst sogar, wenn ich dich der Bitterkeit und des Bruches erinnere, die durch dich in mein Leben gekommen sind. Du hörst mich an, du lächelst, du nickst sogar und fragst zuletzt: soll ich fortgehen?

Du weißt: er sagt nicht ja."

- Hermann Hesse, Hermann Lauscher, Schlaflose Nächte, Die siebte Nacht

Ich bin stolz auf dich und ich lasse dich nicht mehr allein. <3

vᴧnι. hat gesagt…

:/
aber glaub mir, diese Einstellung kommt auch nur Phasen- oder sogar Tagesweise :o

Gedankenflüge hat gesagt…

Danke für deinen Kommentar.

Ich kann dich so gut verstehen...
Dass man sich wünscht, dass dieser Jemand um einen kämpft, einem einfach zeigt, dass man ihm wichtig ist...und dann kommt einfach nichts.
Und trotzdem lässt man sich immer wieder darauf ein :(

anni mierdame hat gesagt…

unfassbar guter text, du hast eine neue leserin :)

vᴧnι. hat gesagt…

Das mit dem Aussteigerleben geht mir aber gaaanz genau gleich. Ich denk oft, ach lass mal abhauen, iwo hin. Fluchtgedanken eben.. Ich finds nicht schlimm wenn man nicht jede Sekunde sein gutes Leben schätzt, es ist iwie normal für den Mensch das wir negatives mehr gewichten, vorallem wenn es um andere Menschen noch geht.. Aber manchmal muss man kurz dran denken, was alles gut ist (: mir hilfts ab & zu ♥

Laura ♦ hat gesagt…

vielen, vielen, vielen lieben dank. :-)

ex oh ex oh