Sonntag, 27. November 2011

Warten.



Finished with my Woman 'coz she culdn't help me with my Mind.
People think I'm insame because I'm frowning all the Time. All Day
long I think about Things but nothing seems to satisfy. Think I'll lose
my Mind if I don't find something to pacify. Can you help me occupy
my Brain? I need someone to show me the Things in Life I can't find.


__________________________________________________________________________________________

Ich würde ja gerne behaupten, dass ich meine Angst endlich überwunden habe. Aber das wäre eine glatte Lüge.
Wochenlang habe ich mich der November-Depression hingegeben, habe mich im Selbstmitleid gesuhlt und die graue Tristesse der Jahreszeit in mein Herz gelassen. Unendlich viele Stunden lag ich auf meinem harten Zimmerboden, habe die traurigsten aller Lieder angehört und mich in schwermütigen Gedanken verloren. Ich habe mich gefragt, was du wohl gerade tust, wie es dir geht, was in deinem Leben passiert und vor allem, warum du nicht mit mir redest. Warum du dich nicht meldest. Warum du mich nicht an deinem Leben teilhaben lässt. Warum du mich ausklammerst. Warum du es nicht einmal über dich bringst, mir ein "Hi" in diesem dämlichen Facebook-Chat zukommen zu lassen, geschweige denn mir eine kurze SMS zu schreiben...
Dann drifteten meine Gedanken ab. Zu mir. Wieso ich es nicht fertig bringe, dir zu schreiben. Oder dich einfach anzurufen. Ganz unverbindlich. Ganz locker. Nur mal zeigen, dass ich dich keineswegs vergessen habe, dass ich an dich denke und mich drauf freue, dich wieder zu sehen. Oder zumindest den Kontakt halten will, wenn auch ganz freundschaftlich.
Tausende Male hatte ich mein Handy in der Hand gehalten, schon eine kurze Nachricht eingetippt und deine Nummer gewählt. Aber nie hatte ich es über mich gebracht, es abzuschicken. Jeden Tag warf ich einen Blick auf dein Profil, klickte auf "Nachricht senden", habe ganz unverbindlich einen kurzen Text verfasst... Aber auf "Abschicken" konnte ich einfach nicht gehen. Es ging nicht. Ich hatte eine unbeschreibliche Sehnsucht, etwas von dir zu hören. Aber mich bei dir melden, konnte ich nicht. Ich habe es mich nicht getraut. Wir wissen, wieso.
Als ich heute im Morgengrauen sturzbetrunken nach Hause kam, sprang ich endlich über meinen Schatten. Der Rum und der Wein ließen mich "mutig" werden. Ich startete also meinen Rechner, loggte mich nach einigen Mühen ein und schrieb dir. Nichts peinliches. Peinlich könnten höchstens die geschätzten tausend Rechtschreibfehler sein, die ich in den ganzen drei Sätzen untergebracht habe. Aber der Inhalt war recht unspektakulär. Ganz normal eben, ganz locker und unverbindlich. Kein Gefühlstralala, keine eindringlichen, pathetischen Redewendungen, kein Rumgeheul. Einfach nur ein "Hey, wie gehts dir denn so? Schon lang nichts mehr von dir gehört..." Nichts schlimmes dabei.
Ich könnte jetzt also behaupten, ich hätte die Angst überwunden. Die Angst davor, wieder mit dir in Kontakt zu treten und meine mühsam aufgebauten Luftschlösser einstürzen zu sehen. Aber nein, ich habe diese Angst nicht überwunden. Im Gegenteil. Sie ist stärker als je zuvor. Denn du hast bisher nicht geantwortet. Und schon fangen die Luftschlösser an zu bröckeln... Ich frage mich, warum du nicht anwortest. Du warst online, hast Dinge gepostet, Fotos kommentiert. Aber du hast dir nicht die paar Sekunden genommen und auch nur einen Satz geantwortet. Jetzt fängt also wieder das Warten an. Das Warten auf eine Nachricht von dir. Sie wird kommen. Irgendwann. Das weiß ich. Denn bisher hast du immer geantwortet, auch wenn es seine Zeit gedauert hat. Die Sache ist nur die, dass ich Warten absolut nicht ausstehen kann. Ich bin nicht gut darin. Trotzdem tue ich es. Ich warte auf dich. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, dann warte ich schon zwei Jahre auf dich. Und jetzt, wo ich so nah am Ziel bin, fühlt sich jede weitere Sekunde des Wartens wie eine Ewigkeit an. Ich zerstöre mich selbst, denn ich rede mir ein, ich bin dir egal. Denn wäre ich dir nicht egal, würdest du mich nicht warten lassen. Es macht mich fertig, auf eine so kleine Nachricht von dir warten zu müssen. Ich kann das langsam nicht mehr. Ich hasse Warten. Aber ich werde es dennoch geduldig ertragen. Bei keinem anderen würde ich das tun. Aber es geht nunmal um dich. Und ich bin mir im Klaren darüber, dass ich mich vielleicht mit anderen ablenken kann, aber im Grunde mein ganzes Leben lang auf dich warten werde. Es geht eben um dich.

Keine Kommentare: