Darling, Darling, doesn't have a problem lying to herself...
Meine jüngste Erkenntnis: ich bin verblendet. Von zu vielen RomComs, Mangas, Disneyfilmen und Anime. Natürlich bauen diese Art der Medien immer das gleiche Prinzip auf: zwei Menschen, wie sie nicht unterschiedlicher sein könnten, finden zu einander. Obwohl der eine sich durch Gefühlskälte und Naivität auszeichnet, bleibt der bis über beide Ohren schon seit Jahren aus der Ferne verliebte Part am Ball. Selbstverständlich so lange und so zäh, bis das Happy End kommt. Die Geschichten sind herzzerreißend und spannend - müssen sie auch sein, sonst würde sowas ja keiner lesen. Und auch wenn ich mir vollkommen bewusst darüber bin, dass diese blöden Fiktionen keinen Platz in der Realität haben, hämmern in meinem Kopf dieselben unrealistischen Gedanken wie schon seit über vier Jahren. Mein Luftschloss existiert immer noch. Ich hab's angefangen aufzubauen, irgendwann mutwillig in Schutt und Asche gelegt, den Boden mit Salz bestreut, mich gegrämt, dass dort nichts mehr wächst und dann doch wieder dran rumgewerkelt. Zu etwas Brauchbarem ist das Ganze aber nie geworden. Ich zeige nach wie vor nur meinen Seelenschaden. Mein Prinzip ändert sich genauso wenig wie das der RomCom. Ich versuche mit schweren Themen und meiner reflektierten Meinung zu punkten, ich freue mich über Gemeinsamkeiten und lerne durch die Unterschiede neue Denkweisen kennen. Ich öffne meine Welt, ich öffne mein Herz. Und nach Schema F folgt darauf immer die partielle Gleichgültigkeit, die ich kaum akzeptieren kann. Ich bemühe mich daraufhin sehr verkrampft darum, eine scheinbar zufällige, reale Situation zu kreieren, nur um am Ende doch wieder die ohnehin schon erwartete Absage zu kassieren, die mich irgendwie doch nicht juckt. Ziemlich desillusionierend. Und doch verliere ich mich im Selbstbetrug. Warum kann ich nicht aufhören? Warum musst du immer noch so bittersüß sein?
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