Montag, 2. März 2015

Ehrgeiz ist die letzte Zuflucht des Versagers.

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Mein Smartphone konnte es nicht lassen, ihm war zu warm, es war verschwitzt und klebrig, also ging es baden. Ich sagte ihm noch, dass sich Elektronik und Wasser nicht so gut vertragen, aber es hörte nicht und sprang munter ins kühle Nass. Ich war unterwegs, schlief nicht in meinen eigenen vier Wänden und war von neun Stunden Arbeit auf den Beinen geplagt. Als ich in die Wohnung, in der ich nächtigte, zurückkam, legte ich es behutsam in Reis, weil man das so machen soll. Ich wartete eine Woche bis ich mich wieder traute es anzuschalten. In dieser Woche ist mir aufgefallen, dass ich ihm zu sehr vertraue und ganz hilflos meinem Alltag gegenüberstehe, wenn es nicht da ist. Einige Dinge, die mir aufgefallen sind und mich vor Probleme stellten:

  • Keine Sau besitzt noch einen normalen Wecker, wir haben ja Smartphones. Und jetzt versucht doch mal von selbst um 7.00 Uhr aufzuwachen wenn euer Alleskönner kaputt ist.
  • Alles klar, man hat ja ab und zu doch noch einen Festnetzanschluss zu Hause, auch Andere haben das. Wenn man nun aber bei den Anderen ist und auf die glorreiche Idee kommt, jemanden mit einem Weckanruf zu beauftragen, guckt man erst mal blöd aus der Wäsche, weil man ja keinerlei Nummern mehr auswendig weiß. 
  • Hat noch jemand einen Kalender oder Timer? Wenn ja: gute Idee! Ich hab nämlich keinen mehr und alle möglichen Termine verdüddelt, weil mein schlaues Handy kaputt ist.
  • Du nimmst regelmäßig die Pille oder Medikamente, immer genau um dieselbe Uhrzeit? Viel Spaß dabei das zu checken wenn dein Handyalarm dafür nicht losgeht.
  • Kein Fernseher weit und breit in Sicht, ich würde mir die Zeit gerne auf tumblr oder so vertreiben, einfach nur dumm berieseln lassen nach einem langen Arbeitstag, bloß keine geistige Anstrengung mehr verrichten wie beim Lesen eines Buchs. Doof nur, dass mein Handy kaputt ist und ich keinen Laptop dabei hab.
  • Apropos Internet: Versucht doch mal in einer fremden Stadt ins Kino zu gehen ohne zu wissen wo das Kino ist. Ohne Smartphone und Google keine Chance.
  • Überhaupt musst du morgen ganz dringend um 8.00 Uhr bei der Arbeit sein, aber dieses Mal an einem anderen Ort in der fremden Stadt. Wie zum Henker kommst du da nur ohne Karten oder Google Maps hin? 
  • Du hast Bekannte in dieser Stadt? Geil, triff dich mit ihnen! Wie kontaktierst du sie ohne Whatsapp oder Facebook?
  • Am Tag deiner Abreise musst du den Zug rechtzeitig erwischen. Aber wann fährt der überhaupt? Big surprise am Bahnhof.
Das ist nur ein kleiner Teil der Hürden, die ein Leben ohne Smartphone so mit sich bringen. Zum Glück bin ich kein Digital Native und noch in den 90ern ohne Handy und Internet aufgewachsen. Ich kannte die Festnetznummer einer Freundin noch auswendig. Damit waren (fast) alle Probleme beseitigt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Meist ist es ja so, wenn man etwas nicht mehr hat, weiß man erst wie wichtig es einem ist.

Aber viele der aufgezählten Dinge hätte ich glaube ich ganz gut gemeistert :D

Aber zum Beispiel ohne Google Maps in einer fremden Stadt wäre eine totale Katastrophe :D

Ich hoffe dein Handy geht bald wieder! :)

Liebste Grüße

Sophie-yesterday.blogspot.de