Dienstag, 5. Juni 2012

It's never easy to say Goodbye.



I remember when all the Games began,
remember every little Lie and every last
Goodbye... Promises you broke, Words
you choked on.. And I never walked away.
It's still a Mystery to me. Well, I'm so empty. 



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Eigentlich wollte ich ihn löschen. Von dieser sogenannten "Freundesliste", auf der von den ganzen Trotteln und Bimbos, die sich da herumtummeln, in Privatem rumschnüffeln und jeden noch so uninteressanten Halbsatz posten, lediglich 2 % wirklich zu meinem Freundeskreis zählen - wenn überhaupt. Mag sein, dass es tatsächlich "nur" Facebook ist. Aber ich sehe ihn. Seine Aktivitäten. Sein Bild. Er muss da weg, wenn ich einen endgültigen Schlussstrich ziehen will. In mir ist diese enorme Kraft gewachsen, diesen Cut sauber und rational zu vollziehen. Eigentlich war ich nur eingeloggt, um ihn zu löschen.
Aber dann lese ich den Post einer Freundin. Sie wurde an der Universität Aachen aufgenommen. Und da holt es mich plötzlich wieder ein: Mein Leben. Pure Panik breitet sich ganz unvermittelt aus. Verdammt, es ist bereits Juni! Juni! Bewerbungsfristen an allen möglichen Universitäten haben bereits angefangen! Hallo?! Wo ist denn meine Zeit geblieben? Hallo, kann mich da jemand hören? Ich bin gerade verdammt unsaft zurück in die Realität gerissen worden! Können wir vielleicht mal einen Moment Pause machen? Ich hab ja noch nicht mal mein BA-Zeugnis zugeschickt bekommen und soll mich schon für den Master bewerben? Wie soll das gehen? Kann mir das mal jemand erklären? Wo ist meine Zeit hin?!
Eigentlich wollte ich ihn ja nur löschen... Dann lese ich diesen verf*ckten Post - und auf einmal stecke ich mitten in einer Existenzkrise drin, in der ich den altbekannten Drang verspüre, mein Handy in die Hand zu nehmen, ihn anzurufen und ihn sinnlose, witzige Pointen faseln zu hören. Weil er mich in schweren Zeiten immer so gut ablenken und mir das lang vermisste Lächeln auf meine Lippen zaubern konnte...
Ich hab mich die letzten Wochen ganz schön in meine zwei hirnlosen Nebenjobs gestürzt, die mir für meine Zukunft rein gar nichts bringen, aber immerhin sattes Geld versprechen. Hatte nur noch Dollar-Zeichen in den Augen und habe null an meine akademische und berufliche Zukunft gedacht...
Ich vermisse das Stadtleben hier in der allgäuerischen Landidylle sehr oft. Die Hektik. Den Trubel. Die Anonymität. Die bunten, schillernden Farben. Aber vor allem mein eigenes WG-Zimmer, meine eigenen Regeln, mein eigenes Leben - kurz gesagt: meine Unabhängigkeit. Jetzt auf einmal, wo mich mein Leben schneller eingeholt hat, als ich mich umsehen konnte, macht mir das alles wieder höllische Angst. Was, wenn mein Bachelor nicht gut genug ist? Was, wenn ich keinen Master-Studienplatz finde? Was mache ich dann mit meinem Leben?
Eigentlich wollte ich ihn nur löschen... Aber ganz plötzlich sehne ich mich wieder nach der Sicherheit seiner Umarmung.

4 Kommentare:

nyiloveyou hat gesagt…

Kannst du dich nicht ohne Master um einen festen Job bewerben oder möchtest du den Mater unbedingt haben?
Mein Freund hat auch den Bachelor und dachte, ohne Master hätte er keine Schnitte. Jetzt ist er auf der Karriereleiter schon aufgestiegen - ohne Master.
In unserem Job zählt die Berufserfahrung und die Persönlichkeit, selten die Qualifizierung.
Aber ich weiß ja natürlich nicht, wie das bei dir ist.

Und lass mich raten, du hast ihn dann natürlich nicht gelöscht? ;)

Kllllene hat gesagt…

tut mir leid, dass ich dich so unsanft in die realität zurückgerissen habe. Aber im vergleich zu mir, hast du wenigstens schon was erreicht.Du bist 22 und hast deinen Bachelor & ich? ich bin 23 habe nur eine Berufsausbildung und fang jetzt dann mit meinem Bachelorstudiengang an. Ich finde du kannst schon jetzt verdammt stolz auf dich sein. & du wirst den passenden Masterstudiengang finden, da bin ich mir sichher:-)

Gedankenflüge hat gesagt…

Hey,
tut mir leid, dass ich mich jetzt erst auf deinen Kommentar zurückmelde.
Und zu dem muss ich dir erstmal zustimmen... Es ist wirklich verrückt. Da denkt man, man hat alles im Griff und dann reicht eine kleiner Satz oder eine Geste aus um einen wieder komplett umzuwerfen.
Manchmal frage ich mich, ob das nur an mir liegt und ich einfach zu "instabil" bin.
Ich hatte dann auch ein recht heftiges Wochenende mit/bei ihm aber dazu kommt später noch mehr.

Ja, das kenne ich auch. Immer dieser Stress mit den Fristen und "du musst aber was machen", immer schnell das nächste, bloß keine Pause. Eigentlich würde man ja auch gerne einfach mal leben, aber das ist heutzutage im Lebenslauf nicht gestattet.
Aber ich lese gerade du bist 22 und hast schon deinen Bachelor? Wow, gratulation. Das ist doch wirklich ne Leistung. :)

hat gesagt…

Das mit der Ironie stimmt wohl :P
Ich bin schon wieder runtergekommen aber ich glaub es ist bei mir so... Besser etwas schlechtes aber immerhin etwas, als garnichts. Und ich bin sonst irgendwie gerade leicht unzufrieden weil einfach nichts "passiert"... Oder so. Weißt wie ich meine? :O

Mein Leben holt mich auch ein übrigens. Kaum wieder hier von RAR, MÜNDLICHES ABI KOMMT NOCH. Es erwischt einen immer so eiskalt, obwohl man ja eh weiß, was noch anliegt >.<